
Orgelfahrt nach Norddeutschland
13. Oktober 2025
Orgelstücke auf genau den Instrumenten spielen, für die sie komponiert wurden und Klänge hören, die teilweise bereits vor Jahrhunderten fast unverändert so geklungen haben – diesen Traum einer jeden Organistin und eines jeden Organisten durften wir Studierende der EHK bei unserer Orgelfahrt nach Norddeutschland erleben.
Mit vielen Noten und Vorfreude im Gepäck machten wir uns am 22. September auf den Weg. Vor Hamburg, dem ersten großen Ziel der Reise, machten wir einen Zwischenstopp in Tangermünde, um uns die dortige Scherer-Orgel anzuhören. Wie in den nächsten Tagen bildete sich vor dem Spieltisch schnell eine Warteschlange, denn jede und jeder wollte die vorbereitete Literatur an dieser Orgel ausprobieren.
In Hamburg standen die Hauptkirchen St. Michaelis, St. Jacobi, St. Nikolai und St. Katharinen auf dem Tagesprogramm. Jede dieser Orgeln war wieder auf eine eigene Weise besonders. So hat beispielsweise die Hyper-Orgel in St. Nikolai sehr zum Experimentieren eingeladen: dort wurde auch einmal zu dritt mit sechs Händen improvisiert.
Natürlich war dazwischen ebenfalls Zeit für ein wenig Sightseeing. Relativ spontan kam die Idee auf, an einem Abend ein Orchesterkonzert in der Elbphilharmonie zu besuchen, wofür wir tatsächlich noch Studierendenkarten bekamen. Nach so viel Orgelmusik war das Lauschen der „Großen“ C-Dur-Sinfonie von Franz Schubert eine schöne Abwechlsung.
Der zweite Teil unserer Orgelreise führte uns noch etwas weiter in den Norden, zunächst in das Organeum in Weener. Nachdem wir von LKMD Winfried Dahlke eine spannende Führung durch dieses Museum für Tasteninstrumente erhalten hatten, durften wir die verschiedenen Instrumente selbst ausprobieren. Sofort verschwanden wir in die verschiedenen Räume des schönen Hauses, gleich darauf ertönte aus jedem Zimmer Musik, manchmal sogar zwei verschiedene Stücke gleichzeitig.
Am vorletzten Tag unserer Reise ging es u.a. zu teilweise noch viel älteren Orgeln in Uttum und Rysum. Auf der über fünfhundert Jahre alten gotischen Orgel in Rysum spielten wir dementsprechend die älteste erhaltene Musik für Tasteninstrumente, Stücke aus dem Robertsbridge Codex von 1360 (mit ganz vielen Quint- und Oktavparallelen!).
Abgeschlossen wurde diese Woche mit der nahezu vollständig erhaltenen Furtwängler & Hammer-Orgel im Dom zu Verden, auf welcher wir noch einmal unsere romantischen Orgelstücke genießen konnten. Wir danken ganz herzlich unseren OrgeldozentInnen, Prof. Anna-Victoria Baltrusch-Schulze und Stefano Barberino für die Organisation dieser Reise, auf der wir so schöne Musik erlebt und so viel gelernt haben!








